Bezahlen im Ausland: Nicht alles auf eine Karte setzen

Andere Länder, andere Bezahlmethoden: Wer den Euro-Raum verlässt, braucht den richtigen Mix aus Barem und verschiedenen Karten, um in jeder Situation bezahlen zu können. Tipps für Ihre Reisevorbereitungen.

Text: Eva Neuthinger

Karte oder Bargeld? In den USA kann man in fortschrittlichen Läden bereits kontaktlos mit der Handfläche bezahlen. Ein Scanner erkennt anhand biometrischer Daten, die in einer Datenbank hinterlegt sind, den Zahlenden. In China ist in Geschäften, Restaurants oder beim Taxifahren Bargeldzahlung nicht mehr möglich. Und in Thailand ist es üblich, einen QR-Code zu fotografieren und dann schnell mit dem Smartphone zu überweisen. Die Palette möglicher Zahlungsmethoden ist breit, und die Gepflogenheiten ändern sich schnell. Was im letzten Urlaub möglich war, kann diesmal schon anders sein. Reisende sollten sich deshalb vor der Abfahrt informieren, welche Zahlungsmittel sie dabeihaben sollten.

Ob mobil oder mit Karte: Bezahlen kann so einfach sein.

Als Faustregel gilt: Bezahlen und Geld abheben sollte man möglichst in Landeswährung. „In der Regel erhält man vor Ort einen besseren Kurs“, erklärt Doreen Saeland, Payment-Spezialistin im Bedarfsmanagement bei der Sparkasse zu Lübeck. Um die Transaktionskosten beurteilen zu können, ist es gut, den Wechselkurs zu kennen.

Die Sparkassen-Card (Debitkarte oder girocard) wird allerdings nicht überall außerhalb der Euro-Zone akzeptiert. Mit verschiedenen Funktionen, die mit Logo auf der Karte abgebildet sind, ist sie aber prinzipiell weltweit einsetzbar. Die Funktionen Maestro und V-Pay sind in bestimmten Regionen, insbesondere in Europa, noch weitverbreitet. Visa Debit und Mastercard Debit bieten darüber hinaus weltweite Akzeptanzstellen.

Gebühren am Geldautomaten

Im Nicht-Euro-Ausland fällt beim Geldabheben mit der Debitkarte allerdings ein Währungsumrechnungsentgelt an. Die Höhe des Fremdentgelts steht am Geldautomaten. Wie viel die jeweilige Sparkasse berechnet, lässt sich ihrem Preisaushang oder dem Preis- und Leistungsverzeichnis entnehmen.

Ein Tipp: Es kann günstiger sein, ab und zu größere Summen abzuheben als öfter kleinere Beträge. Das spart Gebühren – und diese variieren auch je nach Land. Die Sparkassen empfehlen in der Regel, zudem noch eine Kreditkarte mitzunehmen. Mit der Kreditkarte erhält man bis zu 1000 Euro oder den entsprechenden Gegenwert in ausländischer Währung.

Wichtig: Die sogenannte dynamische Währungsumrechnung kann teuer werden. „Bei Bargeldauszahlung werden die Kunden gefragt, ob sie den Betrag in Euro oder in der jeweiligen Landeswährung haben wollen. Vorsicht: Für die Euro-Variante verlangen die Automatenbetreiber hohe Gebühren, oder sie rechnen zu einem ungünstigen Wechselkurs um“, so Saeland. Der Verlust beträgt möglicherweise um die 10 Prozent. Allerdings kann es ohnehin ratsam sein, von zu Hause etwas Bargeld in Landeswährung mitzunehmen.

Mobiles Bezahlen setzt sich durch

In den meisten Ländern bezahlen Gäste oder Kunden inzwischen ohnehin mit der Karte oder per Smartphone. Seit Jahren steigt die Zahl der Akzeptanzstellen. In vielen Ländern wird es sicher kein Problem darstellen, im Handel, in Hotels, in Restaurants oder bei Autovermietungen die Rechnung mit der Kreditkarte zu begleichen.

Wer mobil zahlen möchte und ein iPhone besitzt, fügt die Karte vor der Abreise der Wallet-App des Geräts hinzu und kann Apple Pay nutzen. Analog benötigt man für ein Android-Smartphone die App „Mobiles Bezahlen“. Die Akzeptanz von mobilem Bezahlen wächst weltweit stetig. Immer mehr Händler und Dienstleister bieten diese Zahlungsmethode an.

Selbst am Strand gehört mobiles Zahlen heute zum Alltag.

Stichwort Sicherheit: Falls die eigene Kredit- oder Debitkarte plötzlich weg ist, sollte man sie unverzüglich unter der zentralen Notrufnummer 116 116 sperren lassen – aus dem Ausland die Landeskennung +49 nicht vergessen. Bankleitzahl, Kontonummer und Kreditkartennummer sollten möglichst bereitgehalten werden. Man kann direkt eine neue Karte bestellen.

So lief das früher auch bei Reiseschecks. Sie hatten den Vorteil, dass sie bei Verlust innerhalb eines Tages ersetzt wurden. Man kaufte sie und bekam im Ausland Bargeld ausgezahlt. Diese Zeiten sind vorbei. Schecks kommen heute kaum noch zum Einsatz, weil die Kreditkarte ihre Aufgabe übernommen hat.

 

Wo man wie am besten zahlt

Die Sparkassenseite www.s-payment.com gibt Hinweise zum Zahlen in fast allen Ländern. Hier eine Auswahl.

  • Ägypten: Umtauschen in Ägyptische Pfund sollte man an autorisierten Wechselstellen im Reiseland. Wichtig: Umtausch nur von neuen US-Dollar-Banknoten.
  • Australien: Kreditkarten akzeptieren viele Hotels, Autovermieter und Geschäfte. Geld abheben mit Kreditkarte und Sparkassen-Card möglich. Aber: nicht auf die Sparkassen-Card allein verlassen.
  • China: Umtauschen in Renminbi sollte man im Reiseland. Das geht in größeren Hotels und bei Banken. Rücktauschen funktioniert problemlos im Hotel. Kreditkarten akzeptieren in Großstädten Hotels, Touristenzentren und spezielle Geschäfte.
  • Dänemark: Am Geldautomaten bekommt man mit Sparkassen-Card und Kreditkarte Dänische Kronen. Bezahlen kann man mit Kreditkarte in Hotels, Geschäften oder Restaurants.
  • USA: Empfohlen wird die Mitnahme von US-Dollar, girocard mit Maestro-Logo – aber ohne V-Pay-Logo – und Kreditkarte.

Fotos: Adobe Stock, iStockphoto

 

 

 

 

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