Muss man sein Leben auf den Kopf stellen, um nachhaltiger und umweltbewusster zu handeln? Im Gegenteil: Häufig reicht es schon, eingefahrene Alltagsgewohnheiten zu verändern.
Text: Stefanie Zahrte
Klimakrise, drohender Ressourcenmangel, Rohstoffabhängigkeiten von anderen Staaten: All das hat mittlerweile dazu geführt, dass viele Menschen sich mehr Gedanken über eine sparsamere und nachhaltigere Lebensweise machen. Aber auch die immens gestiegenen Energiepreise zwingen dazu, den eigenen Verbrauch kritisch zu hinterfragen.
Doch wie klappt die Wende? Der Einkauf von Lebensmitteln ist ein gutes Beispiel: Statt Flug-Mango oder mitten im Winter Erdbeeren und Spargel zu genießen, kann man auf heimisches Lagerobst zurückgreifen. Wer regional und saisonal einkauft, kann viel verändern: Lange Transportwege werden eingespart, stattdessen werden heimische Landwirte gefördert.
Praktische Tipps der Sparkassen
Nur: Welche Obst- und Gemüsesorten haben eigentlich wann Saison? Wer nicht selbst Landwirt ist oder gärtnert, weiß das nicht immer. Eine Saisontabelle von A wie Apfel bis Z wie Zucchini findet sich in der Broschüre „Ökologisch haushalten“. Auf 64 Seiten enthält der Ratgeber des Sparkassenberatungsdiensts Geld und Haushalt Tipps für mehr Umweltbewusstsein im Alltag – nicht nur für den Einkauf, sondern auch für Mobilität, Reisen, Haushalt oder Geldanlage. Er ist kostenfrei unter www.geld-und-haushalt.de bestellbar oder als PDF herunterladbar.
Umweltschonendes Verhalten spart überdies auch oft Geld. Viel herausholen lässt sich zum Beispiel, indem man mit einem Einkaufszettel in den Supermarkt geht und nicht mehr einkauft als notiert. Immerhin 75 Kilogramm Lebensmittel wirft jeder Deutsche pro Jahr weg. Für den Durchschnittshaushalt bedeutet das einen Verlust von 215 Euro jährlich.
Mit einfachen Mitteln Energie sparen
Auch der Stromverbrauch geht schnell ins Geld. In einem Durchschnittshaushalt entfällt gut ein Fünftel der Energiekosten auf die Elektrizität. Mit speziellen Verbrauchszählern, wie sie die Verbraucherzentralen oder Stadtwerke zur Leihe anbieten, lassen sich die größten Stromfresser im Haushalt identifizieren. Für selten genutzte Geräte kann eine abschaltbare Steckerleiste sinnvoll sein, denn der Stand-by-Betrieb verschlingt unnötig Energie.
In der dunklen Jahreszeit sind Lichterketten oder Leuchtdeko sehr beliebt. Das Umrüsten alter Leuchtelemente auf moderne LEDs spart viel Energie ein. Wer insgesamt weniger beleuchtet oder mit Zeitschaltuhren arbeitet, spart jedoch am meisten.
Das Erhitzen von Wasser ist im Privathaushalt die Nummer zwei beim Energieverbrauch, deshalb gibt es hier eine Menge Sparpotenzial. Wer die Warmwassertemperatur selbst einstellen kann, sollte ungefähr 60 Grad wählen. Weniger birgt die Gefahr, dass sich Legionellen vermehren, bei höheren Temperaturen muss für den Verbrauch häufig kaltes Wasser beigemischt werden. Übrigens: Ein Vollbad verbraucht dreimal so viel Energie wie 5 Minuten Duschen und Sparduschköpfe sparen noch einmal bis zu 50 Prozent Warmwasser ein, ohne das Duscherlebnis zu schmälern. Durch das Untermischen von Luft fühlt sich der Wasserstrahl genauso voll an.
Ein wichtiges Thema für die Energiebilanz ist zudem das Heizen. Zwar können Mieter die vorhandene Technik nicht eigenmächtig austauschen, trotzdem ist es möglich, den Verbrauch zu reduzieren. So sollten Heizkörper nicht zugestellt werden. Wichtig sind zudem regelmäßiges, gegebenenfalls professionelles Entlüften und Reinigen. Darüber hinaus kann bereits ein Grad weniger im Raum 6 Prozent Energie einsparen. Die Empfehlungen für die Raumtemperatur: 20 Grad in Wohnräumen, 18 Grad in der Küche, 17 Grad im Schlafzimmer.
Ungenutzte Räume sollten nicht voll beheizt werden, ein völliges Auskühlen ist allerdings nicht ratsam. Bei tiefen Außentemperaturen passiert der größte Wärmeverlust über die Fenster, deshalb sind nachts geschlossene Rollläden oder Klappläden eine sinnvolle Sparmaßnahme. Das Abdichten mit Gummilippen ist zusätzlich eine kleine, aber sinnvolle Investition.
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