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Immer mehr Anlegerinnen und Anleger interessieren sich für nachhaltigkeitsorientierte Investments – auch, weil die Banken und Sparkassen nun ausdrücklich danach fragen müssen. Was Wertpapiersparer zu ökologischen und ethisch korrekten Geldanlagen wissen sollten.

Text: Thomas Luther

Nach Angaben des Fondsverbands BVI zeigt der Trend bei nachhaltig orientierten Investmentfonds seit Jahren nach oben. 2022 flossen per Saldo über 5 Milliarden Euro neu in diese Produkte. Konventionelle Fonds mussten dagegen Mittelabflüsse verkraften. Die Experten des Finanzdatenanbieters Bloomberg prognostizieren, dass bis 2025 ein Drittel der globalen Vermögenswerte nach ESG-Kriterien investiert sein wird. Die Abkürzung ESG steht für „Environment“, „Social“ und „Governance“ – frei übersetzt: umweltverträglich, sozial gerecht und verantwortungsbewusst.

Anlagevermögen weltweit in Fonds mit Nachhaltigkeitsfokus: In den vergangenen Jahren haben sich Fonds mit Nachhaltigkeitsfokus reger Nachfrage erfreut. Im Zuge von Inflationsdruck, Zinsanstiegen und Rezessionsängsten gab es 2022 allerdings eine Delle.

Doch die Stimmung bei vielen Anlegern ist getrübt. Zahlreiche Öko-Aktien haben nach starken Kursschwankungen an den Börsen infolge von Ukrainekrieg, hohen Energiepreisen und steigenden Zinsen an Wert verloren. Die Aktien vieler Ölkonzerne, Energieversorger und Rüstungsproduzenten hielten sich dagegen stabil, erzielten häufig sogar Kursgewinne. Doch gerade diese Branchen sind unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten problematisch.

Für Ingo Speich, Leiter Nachhaltigkeit und Corporate Governance bei Deka Investment, ist dieser Zustand nicht von Dauer. „Das ist eine Momentaufnahme, die durch die außergewöhnlich schwierigen Rahmenbedingungen in den vergangenen Monaten beeinflusst ist“, analysiert er. „Das Thema Nachhaltigkeit bleibt aber ein Megatrend. Ein schlechtes Jahr ändert daran nichts.“

Präferenzen der Kunden werden abgefragt

Dafür spricht aus Sicht des Deka-Experten das große Interesse privater Anleger. Zudem fachen immer neue Programme für den Umweltschutz und strengere Regeln zur Vermeidung von Treibhausgasen den Boom von Nachhaltigkeitsinvestments an. Das macht vor der Geldanlage nicht halt. Schon jetzt sind Banken, Sparkassen und Vermögensverwalter verpflichtet, Nachhaltigkeitspräferenzen ihrer Kunden ausdrücklich abzufragen. Die sogenannte EU-Taxonomieverordnung regelt zudem, vereinfacht gesagt, wann ein Investment oder ein Anlageprodukt als nachhaltig gilt.

„Der Klimawandel weiterhin die gesellschaftliche Diskussion bestimmen“

Geplant ist nun darüber hinaus, dass die Esma, eine unabhängige Behörde, die für die Regulierung und Überwachung der Finanzmärkte in der EU zuständig ist, zusätzlich Ecolabels an Geldanlagen vergibt. „Dadurch werden viele Anleger, die bislang nicht in Geldanlagen mit Nachhaltigkeitsfokus investiert haben, auf das Thema aufmerksam gemacht. Gleichzeitig wird der Klimawandel weiterhin die gesellschaftliche Diskussion bestimmen“, glaubt Speich. „All das verschafft Investments mit Nachhaltigkeitsfokus Rückenwind.“

Wichtig aus Sicht von Anlegern ist, dass auch die Erfolgsaussichten für diese Investments stimmen. Bis 2050 muss die Wirtschaft nach den Vorgaben der Europäischen Kommission klimaneutral arbeiten. Vor allem Firmen in energieintensiven Branchen wie Stahl und Rohstoffgewinnung arbeiten mit Hochdruck daran, ihre Produktion umzustellen. Die Energiepreise beschleunigen den Prozess. Ökonomen rechnen damit, dass die Firmen in gigantischem Ausmaß in Maßnahmen investieren werden, die ihren CO₂-Fußabdruck senken.

Viele Konzerne agieren nachhaltiger

In der Industrie haben sich Konzerne wie BASF nicht nur vorgenommen, den Verbrauch fossiler Energieträger zu senken. Der Chemieriese hat 2021 auch einen langfristigen Vertrag über die Lieferung von grünem Strom unterzeichnet, der ab 2025 in einem Windenergiepark vor der Insel Borkum erzeugt wird. Umsetzen wird das Projekt das dänische Partnerunternehmen Örsted, ein Weltmarktführer in der Offshore-Windenergie. Nach Einschätzung von Patrick Jahnke, Manager des Fonds Deka-Nachhaltigkeit Impact Aktien, erhalten „Möglichmacher“ wie Örsted auch an den Börsen Auftrieb. „Unternehmen aus vielen Traditionsbranchen brauchen entsprechendes Know-how von Spezialisten für ihre Klimatransformation“, hebt der Fondsmanager hervor.

Überwiegend kleine Firmen arbeiten derweil an Systemen, die die Ausbeute bei regenerativen Energieanlagen erhöhen – an Solaranlagen etwa, bei denen ausgetüftelte Konstruktionen dafür sorgen, dass die Photovoltaikmodule immer optimal am Sonnenstand ausgerichtet sind. „Vor dem Hintergrund der hohen Strompreise rechnen sich damit Solarparks auch an Standorten, die bislang als unrentabel eingestuft wurden“, so Jahnke.

Die Konsumenten drängen auf umweltfreundlichere Produkte

Herausforderungen in Sachen Nachhaltigkeit gibt es auch in der Rohstoffversorgung. So ist die Nachfrage nach Lithium, das für die Batterien von Elektroautos benötigt wird, explodiert. Einige Start-ups fokussieren sich darauf, die Gewinnung des Metalls in einem weitgehend klimaneutralen Prozess voranzutreiben, etwa durch Recycling. „Wenn das im industriellen Stil gelingt, böte sich damit ein Ausweg aus dem Dilemma der Elektromobilität“, erläutert Jahnke. „Die ist über den gesamten Lebenszyklus hinweg gesehen nur dann nachhaltiger als Fahrzeuge mit Verbrennermotor, wenn auch die Komponenten nachhaltig gefertigt werden – allen voran die Batterie.“

Was den Trend zu mehr Nachhaltigkeit forciert: Die Konsumenten üben Druck auf die Massenhersteller aus, ihre Produkte umweltfreundlich zu machen. Einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte aus dem Jahr 2022 zufolge ist für 63 Prozent der deutschen Verbraucher Nachhaltigkeit wichtig bei der Kaufentscheidung.

In breit streuenden Fonds investieren

Wie aber können Anleger ihr Geld nachhaltigkeitsorientiert investieren? Für eine direkte Anlage in einzelnen Aktien fehlen den meisten die Erfahrung und Zeit. Nachhaltig orientierte Investmentfonds sind eine Alternative. Sie bieten den Vorteil, dass sich meist ein ganzes Team darum kümmert, aus Tausenden von Aktien oder Anleihen die herauszufiltern, die als nachhaltig gelten und gleichzeitig gute Anlageperspektiven versprechen. Die breite Streuung auf viele Titel senkt das Anlagerisiko. Allerdings lassen vergangene Anlageerfolge nicht auf die künftige Wertentwicklung schließen.

Für ihre Fonds mit Nachhaltigkeitsfokus bewertet die Deka das Umweltmanagement, die soziale Verantwortung und die Unternehmensführung nach bestimmten Nachhaltigkeitskriterien. Nicht investiert wird in Unternehmen, die gegen die UN-Nachhaltigkeitsziele verstoßen, indem sie zum Beispiel Kinderarbeit und Korruption dulden. Konzerne, die diesem Anforderungskatalog entsprechen, werden dann in Bezug auf ihre fundamentale Seite und ihr Entwicklungspotenzial analysiert.

An dieser Stelle kommt dann die Anlagestrategie des Fonds ins Spiel. Anlageprofi Jahnke zum Beispiel verfolgt einen sogenannten Impact-Ansatz. Er fokussiert sich auf Firmen, die mit ihrem Geschäftsmodell ganz konkret eine direkte ökologisch oder gesellschaftlich positive Wirkung erzielen. Andere Fonds verfolgen einen Best-in-Class-Ansatz. Sie investieren auch in Firmen aus weniger grünen Branchen, wenn sie sich als vorbildlich in Sachen Nachhaltigkeit erweisen.

Unterschiedliche Ansätze der Fondsmanager

Anders als oft unterstellt, liefern grüne Geldanlagen auf Dauer keine schlechteren Anlageergebnisse als herkömmliche Investments. Das ergab ein langfristiger Vergleich des MSCI World Index mit seinen nachhaltigen Varianten ESG Screened und SRI. „Wir stellen immer öfter fest, dass Unternehmen, die die Grundsätze einer guten Unternehmensführung berücksichtigen, durchaus erfolgreicher sind als Firmen, die sich diesen Standards nicht verpflichtet fühlen“, sagt Speich.

Allerdings gilt auch: Die Berücksichtigung von ESG-Kriterien im Investmentprozess ist mit Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen verbunden und kann sich sowohl positiv als auch negativ auf die Wertentwicklung des Fonds auswirken. Nachhaltigkeitsrisiken sind Ereignisse oder Bedingungen aus den Bereichen Umwelt, Soziales oder Unternehmensführung, deren Eintreten tatsächlich oder potenziell wesentliche negative Auswirkungen auf den Wert der Investition des Fonds haben könnte. Eventuell kann die Anlagepolitik von individuellen Nachhaltigkeits- und Ethikvorstellungen abweichen.

„Eigene Anlageziele klarmachen“

Michaela Laufenberg, Fachreferentin für Wertpapiere bei der Sparkasse Aachen, im Interview.

S-Quin: Frau Laufenberg, wann betreiben Unternehmen Greenwashing?
Laufenberg: Das ist gar nicht mehr so einfach zu sagen. Darunter wurden bislang vor allem Werbemaßnahmen verstanden, die ein Unternehmen als nachhaltiger darstellen sollen, als es der Fall ist. Im schlimmsten Fall gibt es keinen Effekt. Investoren und Konsumenten sollen also getäuscht werden.

S-Quin: So einfach ist das nun nicht mehr?
Laufenberg: Nein. Ein PR-Gag lässt sich enttarnen. Viel schwieriger ist es, zu beurteilen, ob ein Investitionsprojekt wirklich Nachhaltigkeitskriterien entspricht. Inzwischen haben zwar Leitfäden die ehemals schwammigen Begriffe im Bereich grüner Finanzierungen konkretisiert. Aber es muss immer noch jemand kontrollieren, ob nicht ein angeblich grünes Projekt sehr konventionell aufgebaut ist.

S-Quin: Was bedeuten diese Leitlinien in der Praxis?
Laufenberg: Bei nachhaltigen Finanzierungen zum Beispiel wird die Einführung einer ESG-Strategie und -Organisation für die Unternehmen faktisch zur Pflicht. Zudem müssen sie Nachhaltigkeitsziele individuell festlegen und jährlich berichten, wie grüne Finanzmittel verwendet wurden. Dazu zählt auch die Bereitschaft, sich extern prüfen zu lassen.

S-Quin: Wie können Anlegerinnen und Anleger mit dem Thema Greenwashing umgehen?
Laufenberg: Die Anleger müssen sich bewusst machen, dass sie Aussagen zur Nachhaltigkeit einer Geldanlage selbst nicht überprüfen können. Wichtig ist, dass man sich seine eigenen Anlageziele klarmacht. Soll die Geldanlage konkrete Auswirkungen auf die Umwelt haben, etwa weniger CO₂-Ausstoß? Oder reicht es aus, wenn der Anbieter darauf verzichtet, etwa in Kohle, Atomenergie oder Waffen zu investieren? Diese Fragen sollte man am besten mit der Sparkasse besprechen.

HINWEIS: Diese Inhalte wurden zu Werbezwecken erstellt. Allein verbindliche Grundlage für den Erwerb von Deka-Investmentfonds sind die jeweiligen Basisinformationsblätter, die jeweiligen Verkaufsprospekte und die jeweiligen Berichte, die Sie in deutscher Sprache bei Ihrer Sparkasse oder der DekaBank Deutsche Girozentrale, 60625 Frankfurt, und unter www.deka.de erhalten. Bitte lesen Sie diese, bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte in deutscher Sprache inklusive weiterer Informationen zu Instrumenten der kollektiven Rechtsdurchsetzung erhalten Sie auf www.deka.de/beschwerdemanagement. Die Verwaltungsgesellschaft des Investmentfonds kann jederzeit beschließen, den Vertrieb zu widerrufen.