Kleiner Radladen ganz groß

Wer beim Fahrradkauf Wert auf kompetente Beratung und ein umfassendes Angebot setzt, ist im Rhein-Kreis Neuss bei Ingo Mosisch ideal aufgehoben. „Der kleine Radladen“ nennt sich das Geschäft in Grevenbroich, das mit 300 Quadratmetern Ladenfläche und einer 80 Quadratmeter großen Fahrradwerkstatt gar nicht so klein ist. Aus über 130 verschiedenen Modellen für jeden Einsatzbereich sowie viel Zubehör können die Kunden wählen – und mit S-Cashback dabei 5 Prozent sparen.

Interview: Gunnar Erth

Ingo Mosisch

S-Quin Magazin: Was unterscheidet Ihren Radladen von anderen Fahrradgeschäften?
Ingo Mosisch: Wir bieten günstige Preise, erstklassigen Service und kompetente Beratung. Zudem attestieren uns unsere Kunden die große Freundlichkeit, mit der wir auf sie eingehen. Wir nehmen uns wirklich sehr viel Zeit und möchten das ideale Rad für sie finden – und nicht einfach das teuerste Rad verkaufen. Das machen heute die wenigsten Fahrradhändler. Die großen Ketten haben zum Beispiel eine genaue Taktung, wie viel Zeit sie sich für einen Kunden nehmen können. Was uns ebenfalls auszeichnet, ist unser breites Sortiment. Wir bieten zum Beispiel sehr viele Kinder- und Jugendräder an – auch das findet man selten. Und wir haben sehr viel Zubehör vorrätig.

Wie groß ist Ihr Einzugskreis?
Durch unsere Werkstatt haben wir einen sehr großen Einzugsbereich. Die Kunden kommen über den Rhein-Kreis Neuss hinaus teilweise aus Köln, Düsseldorf oder Aachen zu uns.

Wie sind Sie dazu gekommen, ein Fahrradgeschäft zu eröffnen?
Ich war vorher für die Produktion in einem Baumaschinenunternehmen zuständig. Ich hatte schon als Kind viel Radsport betrieben – erst BMX, dann Rennrad und Mountainbike. Das habe ich im Berufsleben nebenbei weitergemacht. 2015 meldete ich dann ein Gewerbe als Fahrradhändler an und musste irgendwann die Entscheidung treffen, was ich eigentlich machen möchte – und habe so das Hobby zum Beruf gemacht. 2017 habe ich dann unser Geschäft eröffnet.

Und sie haben es nicht bereut?
Nicht eine Minute.

Sie sind Geschäftsführer, aber sie beraten auch selbst?
Genau. Mein Schwerpunkt ist die Werkstatt, aber ich berate auch. Wir sind ein kleines Unternehmen mit sehr viel Familienatmosphäre. Meine Frau Anke macht ebenfalls mit und zwei unserer Angestellten haben wir selbst ausgebildet. Und dann ist da noch unser Hund Findus, der ist als unser Feel-Good-Manager ganz wichtig.

Wie weit hilft Ihnen Ihre praktische Erfahrung aus dem Radsport?
Die hilft sehr! Man kann einfacher nachvollziehen, welches Rad die Kunden für welche Strecken benötigen.

Zum Geschäft gehört auch eine große Werkstatt.

Sie bieten Räder aller Art an – von Klassikern wie City Bike und Trekking Bike bis hin zu Folding Bikes, Mountainbikes und Gravelbikes. Es gibt ja immer wieder neue Fahrradtypen, die vielleicht nicht jeder kennt. Was zum Beispiel ist denn ein Gravelbike?
Es ist ein Rennrad, das für den Offroad- oder den Querfeldein-Einsatz ausgelegt ist. Der wesentliche Unterschied ist, dass ein Gravelbike viel breitere Reifen hat und die Sitzposition aufrechter ist. Man kann übrigens viele Rennräder zum Gravelbike umrüsten. Für ein Gravelbike sollte man aber schon etwas Rennrad-Erfahrung mitbringen. Wir hatten schon Kunden, die unbedingt ein Gravelbike wollten. Im Beratungsgespräch stellte sich dann heraus, dass sie keine Erfahrung im sportlichen Bereich hatten. Nach einer intensiven Probefahrt merkten sie dann, dass ein Gravelbike doch nicht zu ihnen passte.

Was sind denn die großen Unterschiede zwischen Trekkingbike, Mountainbike und Gravelbike?
Ein Gravelbike ist im Prinzip ein Rennrad für schwierigeres Terrain. Der Begriff Trekkingbike verschwimmt tatsächlich oft mit dem City-Rad. Man kann vereinfacht sagen, dass ein Trekkingrad eine Kettenschaltung und ein City-Rad eine Nabenschaltung hat. Das Mountainbike ist wiederum ein sportliches Rad mit flacher Sitzposition und dickeren Reifen.

Ein relativ neuer Trend sind Folding Bikes. Die sind eine Weiterentwicklung der alten Klappräder?
Genau. Die Größe ist vergleichbar mit den früheren Falträdern oder Klapprädern, aber die Folding Bikes sind deutlich stabiler. Klappräder waren ja oft etwas wackelig. Das Fahrgefühl bei einem Folding Bike ist eher wie bei einem großen Rad. Nur: Wegen ihrer Bauart lassen sie sich platzsparend verstauen, man kann sie so einfach mit in den Zug oder ins Wohnmobil nehmen.

Und das kaufen die Leute?
Ja, Folding Bikes liegen im Trend. Sie sind ja auch praktisch. Über integrierte Griffe hat man die Möglichkeit sie einfach zu tragen. Sie sind aber nicht wesentlich leichter als große Räder – vor allem in den E-Bike-Varianten, da sie die gleichen Komponenten verwenden.

Was sind denn bei Ihnen die beliebtesten Radtypen?
Die Klassiker sind immer noch die Standards: City- oder Trekkingräder.

In den vergangenen Jahren gab es einen Run auf E-Bikes. Hält der an? Sind E-Bikes so beliebt wie Trekking- und Citybikes?
Der Run hält an. Aber Vorsicht: Ein Citybike ist nicht automatisch ein Biobike, also mit Muskelkraft angetrieben. Egal, ob City-, Trekking- oder Gravel-Bike: Die meisten Räder gibt es heute in zwei Varianten: mechanisch als Biobike oder mit Motor als E-Bike – sogar im Kinder- und Jugendbereich.

Das Team vom Kleinen Radladen.

Jeder Hersteller macht automatisch eine E-Bike-Variante und eine Standardvariante?
Nicht ganz. Was es als Biobike gibt, das gibt es meist auch als E-Bike. Darüber hinaus gibt es auch Hersteller, die Räder nur als E-Bikes anbieten.

Dann müssten E-Bikes ja den Markt dominieren. Wie ist denn bei Ihnen das Verhältnis von verkauften E-Bikes zu reinen mechanischen Rädern?
Wir verkaufen zu etwa 80 Prozent E-Bikes und 20 Prozent Biobikes.

Wie erklären Sie sich, dass E-Bikes so viel populärer sind?
Fahrräder sind insgesamt teurer geworden. Ein typisches Mittelklasserad kostet heute etwa 1000 Euro. Und da fragen sich viele, ob sie nicht doch gleich ein E-Bike nehmen, was vielleicht 1500 Euro teurer ist, aber flexibler einsetzbar ist. Die Kundenklientel, die heute vor allem Fahrräder kauft, ist die Generation ab 50. In dieser Altersgruppe wurde früher eher selten Fahrrad gefahren – und die tendiert zum E-Bike. Wir haben sogar Kunden, die sich mit 75 noch ein E-Bike zulegen. Eine weitere wichtige Kundengruppe sind Menschen, denen der Arbeitgeber ein E-Bike als Dienstrad finanziert.

Das bieten Sie auch an?
Ja, das ist für uns ein sehr wichtiger Geschäftszweig. Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern Dienstradleasing an. Wir kooperieren dabei mit alle führenden Fahrradleasingunternehmen: Jobrad, Bikeleasing, Businessbike, Meindienstrad und El Leasing.

Wie läuft das in der Praxis ab?
Das Unternehmen sagt dem Mitarbeiter: So, ich biete dir jetzt die Möglichkeit des Fahrradleasings an. Dann kommt der Kunde zu uns und sucht sich das Fahrrad aus, das er gerne haben möchte. Das kann natürlich ein E-Bike sein, aber auch ein hochwertiges Biobike ab meist etwa 750 Euro. Der Arbeitgeber meldet dies dann dem Leasingunternehmen, das im nächsten Schritt das Rad kauft und uns dann die Freigabe erteilt, dem Arbeitnehmer das Rad zur Verfügung zu stellen. Die Geschäftsbeziehung läuft zwischen Arbeitgeber und Leasinggesellschaft.

In der Werkstatt kommen immer häufiger auch Laptops bei der Diagnose zum Einsatz.

Zu Corona gab es einen großen Fahrradboom mit teils langen Lieferzeiten. Hat sich das Geschäft inzwischen wieder normalisiert?
Ja. Im Ersatzteilbereich gibt es immer noch einige Lücken, aber im Fahrradbereich herrscht sogar ein Überangebot. Deshalb haben viele Hersteller das Modelljahr 2024 ausgelassen. Die 2023er Modelle lassen sie bis Mitte 2024 laufen und fangen dieses Jahr dann schon mit den 2025er Modellen an, weil der Markt momentan ein bisschen gesättigt ist. Außerdem hat es durch die Coronajahre bei den Lieferungen große Verzögerungen gegeben. Diese Ware ist natürlich nicht weg, sondern kam erst 2023 oder sogar in diesem Jahr in den Geschäften an.

Sie haben E-Bikes ab 1900 Euro im Sortiment. Was muss man denn für ein gutes E-Bike ausgeben?
Für ein gutes tourentaugliches und alltagstaugliches E-Bike der Mittelklasse sollte man 3000 bis 3500 Euro ansetzen.

Für wen sind die Räder für 1900 Euro geeignet?
Das sind Räder mit einer geringeren Ausstattungsvariante und eher für Kurzstreckenfahrten geeignet, etwa Einkäufe im Supermarkt.

Sie haben auch viele Kinderräder. Für Kinder ab welchen Alters kann man bei Ihnen Räder erhalten?
Ich würde mal sagen, ab drei Jahren kann man anfangen. Sobald sich ein Kind gut auf den Beinen halten kann, kann es mit einem Laufrad anfangen. Wir bieten das ab 10 Zoll Radgröße an. Das geht dann fließend in 12-Zoll-Räder über.

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Sie haben einen großen Online-Shop. Kaufen viele Leute einfach online oder kommen sie nicht doch erst zur Beratung ins Geschäft?
Wir haben einen großen Fokus auf den stationären Handel. Es gibt natürlich auch Händler, die sich auf den Onlinehandel fokussieren. Dort steht allerdings auch der Service eher im Hintergrund. Bei uns kommen die Leute meist ins Geschäft, weil Produkte in dieser Preisklasse und großen Vielfalt auch sehr beratungsbedürftig sind.

Auf Ihrer Webseite geben Sie auch Einblicke in ihre Werkstatt. Welche Rolle spielt sie für Ihr Geschäft?
Die Werkstatt hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert. Wir sehen die Werkstatt als eigenständige betriebliche Sparte an, die nicht nur Service für die Bikes aus unserem Laden bietet. Wir sind zudem Servicepartner für einige Marken, die wir nicht im Laden vertreiben – und das in sehr hoher Qualität.

Können Sie ein Beispiel nennen?
Wir sind Servicepartner für Rose Bike aus Bocholt, einem der größten Radhersteller in Deutschland. Man kann über uns den Service oder Inspektionen abwickeln und abrechnen. Natürlich haben unsere eigenen Kunden bei Reparaturen Vorrang. Wir arbeiten aber mit Terminen und können deshalb ganz entspannt auch alle anderen Hersteller berücksichtigen.

Wie lange sind denn die Fristen für eine Reparatur oder eine Wartung?
Wir haben immer einen Vorlauf von circa zwei Wochen.

Sie bieten eine Inspektion für 59 Euro an. Ist das ein beliebtes Angebot?
Das ist ein sehr beliebtes Angebot. In vielen Städten gibt es eine Inspektion oft nicht unter 100 Euro! Wir halten die Inspektionskosten absichtlich niedrig.

Auf Ihrer Website zeigen Sie, dass bei Reparaturen oft auch Laptops zum Einsatz kommen. Hat sich das Arbeiten in der Werkstatt so sehr verändert?
Genau. Nicht nur bei E-Bikes, sondern zum Beispiel auch im Sportbereich werden oft elektronische Schaltung eingebaut. Per Laptop kann man sich einen guten Eindruck verschaffen und die Schaltungen nach Kundenwunsch konfigurieren. Das betrifft vor allem höherpreisige Räder, aber wir merken, dass die Schaltungen auch immer mehr in den normalen Bereich verbaut werden.

Sie machen bei S-Cashback mit. Was war Ihre Motivation?
Wir möchten unseren Kunden gerne etwas zurückzugeben. Es ist für uns ein attraktives Marketinginstrument, denn Kundenbindung und Kundentreue sind uns sehr wichtig.

 

Mit S-Quin sparen

Der kleine Radladen, Kirchstraße 6, 41517 Grevenbroich. Telefon: 02181 / 70 51 003, E-Mail: derkleineradladen@t-online.de, Internet: www.derkleineradladen.de. S-Cashback-Vorteil: 5 Prozent S-Cashback auf alle Umsätze bei Zahlung mit einer Sparkassen-Karte (Debit- und Kreditkarte).

Fotos: Der kleine Radladen

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