Seit über 25 Jahren kümmert sich Martin Rütter, Deutschlands bekanntester Hundetrainer, um Probleme zwischen Tier und Mensch. Jetzt nimmt er auf seiner Jubiläumstour „Der will nur spielen!“ das Publikum mit auf eine Reise durch die Hundehütten Deutschlands. S-Quin-Kunden erhalten Karten über den S-Ticketservice zum Vorteilspreis – und können mit etwas Glück auch Tickets gewinnen!
Am 28. Januar 2023 kommt Rütter zum Beispiel in die Krefelder Yayla-Arena, am 28. April in die Düsseldorfer Mitsubishi-Electric-Halle und am 13. Mai in die Oberhausener Rudolf-Weber-Arena. Einen Überblick über alle Termine gibt es auf www.martin-ruetter-live.de. S-Quin-Kunden können zum Vorteilspreis dabei sein – ordern sie einfach ihre Tickets über den S-Ticketservice im S-Quin Portal. Sie sparen dabei bis zu 7,50 Euro beim Standardversand.
S-Quin Premium Kunden sowie S-Quin Exklusiv Kunden erhalten zusätzlich eine Rückvergütung in Höhe von 6 Prozent des Nettoticketpreises. Diese wird innerhalb von vier Wochen nach Ticketbuchung direkt auf Ihr S-Quin-Vorteilskonto gebucht. Lediglich Buchungen von Vorteilstickets sind von der Rückvergütung ausgeschlossen. Der angegebene Ticketpreis versteht sich dabei inklusive Vorverkaufs- und Systemgebühren. Gegebenenfalls fallen Zusatzgebühren des Systemanbieters an. Der Standardversand erfolgt bei Verfügbarkeit über CTS Eventim porto- und versandkostenfrei.
Außerdem verlost S-Quin verlost 1 × 2 Tickets für einen der drei Auftritte in Krefeld, Düsseldorf oder Oberhausen. Das Gewinnspiel und die genauen Teilnahmebedingungen finden Sie ab dem 21. Oktober auf www.s-quin.de. Teilnahmeschluss ist der 28. Oktober 2022.
„Für einen Hund muss man Zeit haben!“
Im Interview mit S-Quin erzählt Martin Rütter von seiner Arbeit, wie man den passenden Hund für sich findet und von seiner Tour „Der will nur spielen!“.
S-Quin: Sie sind derzeit mit „Der will nur spielen!“ auf Tour. Auf was können sich die Zuschauer freuen?
Rütter: Auf einen schönen Mix aus Information und Unterhaltung. Alle werden jede Menge Spaß haben, aber definitiv auch etwas lernen, das sie für ihren Alltag mit Hund nutzen können. „Der will nur spielen!“ ist mein fünftes Live-Programm und gleichzeitig meine Jubiläumstour, da ich seit mehr als 25 Jahren als Hundetrainer arbeite. Es ist viel passiert in Sachen Hundeerziehung in den letzten 25 Jahren. Und auf genau diese Reise begeben wir uns.
S-Quin: Sind Ihre Hunde auch mit dabei?
Rütter: Meine Hündin Emma ist immer mit dabei. Auch bei den Dreharbeiten – und auf meiner Live-Tour sowieso. Aber: natürlich nicht auf der Bühne, sondern in bester menschlicher Gesellschaft im Hotel oder auf einer schönen Wiese. Nur an den etwa zehn Arbeitstagen im Jahr, bei denen ich beispielsweise fliegen muss, bleibt Emma bei der Freundin zuhause.
S-Quin: Wann haben Sie angefangen, sich mit dem Thema Hundeerziehung zu beschäftigen?
Rütter: Ich hatte schon immer einen engen Draht zu Hunden, obwohl ich als Kind keinen Hund haben durfte, da meine Eltern jedes Tier als überflüssig angesehen haben, das man nicht auf den Grill legen und essen konnte. Ich habe aber bereits in meiner Jugend die Hunde der Nachbarn ausgeführt und die Hunde meiner Tante Thea ohnmächtig gekrault. Mich hat schon damals brennend interessiert, warum so viele Menschen Probleme mit ihren Hunden hatten.
S-Quin: Und das haben Sie dann zu Ihrem Beruf gemacht…
Rütter: Ich habe dann später Sportpublizistik studiert und wollte Sportreporter werden. Und so wie andere Leute neben dem Studium gekellnert haben, habe ich Hunde ausgeführt. Ich habe dann quasi mein Theoriewissen – ich hatte bis dahin so an die 200 Hundebücher studiert – an den Leuten ausprobiert. Und da hat sich relativ schnell rumgesprochen, dass wenn dieser Rütter kommt, der Hund dann irgendwie anders ist. Und so im dritten, vierten Semester war für mich dann klar: Ich eröffne eine Hundeschule. Es hat dann aber bis zu meinem 23. Lebensjahr gedauert, bis ich einen eigenen Hund hatte. Das war Mina.
S-Quin: Was fasziniert Sie an der Arbeit als Hundetrainer?
Rütter: Hundetrainer zu sein, ist mein absoluter Traumberuf. Das Spannende ist, dass jeder Hund eine eigenständige Persönlichkeit verkörpert. Es reizt mich, diese kennenzulernen und herauszufinden, was sie ausmacht. Das Schönste ist aber eigentlich, wenn ich helfen kann und am Ende des Trainings für Hund und Mensch einfach mehr Qualität entstanden ist.
S-Quin: Wie findet man für sich selbst den richtigen Hund?
Rütter: Indem man vorab eine Art Checkliste erstellt und sich fragt: Welcher Hund passt überhaupt zu mir? Sind seine Charaktereigenschaften und Bedürfnisse mit meinem Leben vereinbar? Und ganz wichtig: Für einen Hund muss man Zeit haben. Und damit meine ich nicht nur die Zeit für Pflege. Ein Hund ist kein Spielzeug, das man bei Bedarf rauskramt und dann wieder wochenlang verstauben lässt. Er ist ein Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen, über die man sich gut informieren muss. Und: Ich bin ein Verfechter davon, dass alle, die sich einen Hund wünschen, immer auch im Tierheim vorbeischauen.
S-Quin: Was ist der größte Fehler in der Hundeerziehung?
Rütter: Es gibt drei Kardinalfehler. Erstens, die extreme Vermenschlichung, denn diese schürt Erwartungen, die der Hund niemals erfüllen kann. Ein Hund kann nicht wie ein Mensch denken und handeln. Zweitens: mangelnde Konsequenz – womit ich nicht Strenge oder Härte meine. Es ist ja oft so: Menschen stellen Regeln auf, gehen dann aber zu lax mit diesen um. Immer sonntags darf der Hund mit am Frühstückstisch sitzen und bekommt sein Leberwurstbrötchen, an den anderen Tagen aber nicht. Das kapiert kein Hund und verunsichert ihn nur. Und der dritte Fehler: mangelnde Beschäftigung. Hunde brauchen körperliche und geistige Auslastung.
S-Quin: Auch dieses Jahr wird bei vielen Kindern auf dem Wunschzettel für Weihnachten ein eigener Hund stehen. Was können Sie den Eltern raten?
Rütter: Wenn der Wunsch nach einem Hund nur von Seiten der Kinder kommt, sollte man ihm nicht nachgeben. Die Eltern haben immer die volle Verantwortung und sind für die Erziehung des Hundes zuständig. Ich bin aber auch der Meinung, dass es nichts Schöneres für ein Kind gibt, als mit einem Hund aufzuwachsen. Ein Kind lernt dadurch, ein empathisches Bewusstsein für andere Lebewesen zu entwickeln. Wenn sich der Wunsch nach einem Hund also bei allen Familienmitgliedern festigt, dann sollte man sich im nächsten Schritt eine ganze Weile ausreichend Gedanken machen und informieren, was die Anschaffung eines Hundes und das Zusammenleben mit ihm bedeuten.
S-Quin: Was können wir von Hunden lernen?
Rütter: Das ist ganz eindeutig die Geduld. Von meinem ersten Hund Mina habe ich gelernt, dass ich auch mal relaxter sein muss. Sie war keine Revoluzzerin, hat nie geknurrt oder gedrängelt. Aber wenn ich ungeduldig wurde, wurde sie ruhiger. Ich wollte sie verändern, musste aber kapieren, das geht nicht. Ich habe durch den Hund Geduld gelernt – und da sind Hunde perfekte Lehrer.
S-Quin: Sie haben im Frühjahr 2022 die Kampagne „Adoptieren statt produzieren“ ins Leben gerufen. Um was geht es dabei?
Rütter: Mein Appell lautet ja schon seit vielen Jahren, sich erst mal im Tierheim umzuschauen, wenn man sich einen Hund wünscht. Denn dort gibt es tolle Hunde, man muss sie nur richtig erziehen. Oft haben die Leute Angst, sich für einen Tierheimhund zu entscheiden, weil sie denken, dass mit ihm etwas nicht stimmen kann. Das ist Unsinn. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hunde, die eine zweite Chance bekommen, einfach wahnsinnig dankbar sind. Der zweite Grund für die Kampagne ist der immer weiter florierende dubiose Handel mit Hundewelpen, die auf obskuren Wegen zu uns gelangen. Ich gehe davon aus, dass pro Jahr eine Million Welpen illegal quer durch Europa gefahren werden. Und allein 200.000 Hunde davon im deutschsprachigen Raum landen. Ich finde einfach: Das kann so nicht weitergehen.
S-Quin: Der Winter steht vor der Tür. Haben Sie Tipps, wie ein Vierbeiner gesund durch die kalte Jahreszeit kommt?
Rütter: Grundsätzlich übernimmt das Fell alle notwendigen Funktionen zum Schutz vor den dann niedrigen Temperaturen. So benötigen Hunde in der Regel auch keine Kleidung. Ausnahme hiervon sind sogenannte Hundedecken oder -mäntel, welche gerade kranke oder alte Hunde bei großer Kälte schützen können. Weiterer wichtiger Schutz ist natürlich, wie bei uns Menschen, eine ausgewogene und gesunde Ernährung, die sollte natürlich zu allen Jahreszeiten Standard sein.
S-Quin: Wenn Sie einen Wunsch frei hätten, welcher wäre das?
Rütter: Dann würde ich mir ein liebevolles Zuhause für alle Tierheimtiere wünschen. Das wäre ein richtig schönes Weihnachtsgeschenk.
Fotos: Klaus Grittner (Titelfoto), Alex Stiebritz