Reisen auf neuen Wegen

Wohin geht die Reise in Zukunft? Fest steht, dass sich das Urlaubmachen im Wandel befindet. Die globalen Entwicklungen der letzten Jahre, neue Technologien sowie geänderte Ansprüche der Menschen – insbesondere in Sachen Nachhaltigkeit – sorgen für neue Reisetrends.

Text: Wolfgang Hörner

Deutschlands Bevölkerung gilt als reiselustig. Entsprechend hart trafen viele Menschen die Restriktionen während der Pandemie, die Unterwegssein nur unter erschwerten Bedingungen und strengen Auflagen erlaubten. Jetzt, da alle Beschränkungen entfallen sind, steht bei vielen Menschen ein schöner Urlaub ganz oben auf der Wunschliste. „Reisen hat sich zu einem Grundbedürfnis entwickelt“, formuliert es Tourismusforscher Jürgen Schmude von der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität.

Trotzdem hat Corona einiges verändert, nicht nur vorübergehend, sondern auch mit längerfristigen Auswirkungen. Flexibleres, kurzfristigeres Reisen ist für viele Urlaubshungrige wichtig geworden, um auf eventuelle schlechte Nachrichten besser reagieren zu können. Vorbei sind anscheinend zumindest die Zeiten, in denen manche interkontinentale Reise schon ein ganzes Jahr im Voraus gebucht wurde, um besonders attraktive Konditionen zu erhalten. Tourismusexperte Joachim Schreiber vom Sparkassen-Buchungsportal S-Reisewelt relativiert allerdings: „Der klassische Frühbucherzeitraum ist für einen Sommerurlaub im Januar und Februar. Hier können wir wieder einen deutlichen Zuwachs gegenüber 2022 feststellen.“

Fest steht auch, dass sich die zahlreichen Reiseausfälle und Stornierungen der letzten Jahre tief in das Gedächtnis der Verbraucher eingebrannt haben. Reiserücktrittsversicherungen oder die Möglichkeit einer unkomplizierten Umbuchung sind mehr denn je gefragt, um den Urlaub abzusichern.

Ein kleiner Canyon statt dem Grand Canyon oder eine Biopension statt Großhotel bedeutet, abseits der Masse zu sein.

Reisen abseits des Mainstreams

Verschiedene Tourismusportale haben überdies noch ein anderes Coronaüberbleibsel ausgemacht: Die Reiseziele unterscheiden sich zwar kaum von der Vor-Pandemie-Zeit, die Ausgestaltung vor Ort fällt allerdings anders aus. Besonders ist das bei Städtereisen zu erleben. Statt sich in Paris mit der Menschenmasse den Eiffelturm hinaufzuquälen oder sich vor dem Louvre die Füße platt zu stehen, suchen viele Individualreisende Ziele abseits der stark frequentierten Sehenswürdigkeiten, beispielsweise den Bummel durch ein Künstlerviertel oder den Besuch eines kaum bekannten Museums.

Hier dürften nicht zuletzt auch die sozialen Medien ihren Beitrag leisten, die Entdeckungen im Abseits leichter machen. Matthias Deppe von der S-Reisewelt bestätigt, dass „keine großartig anderen Reiseziele“ gebucht werden, gesteht aber: „Was die Leute vor Ort machen, wissen wir natürlich nicht.“

Digitalisierung des Reisens

Auch ein weiteres Phänomen, das weite Teile der Bevölkerung seit der Pandemie kennen, beeinflusst die Urlaubsvorstellungen: das Homeoffice. Wenn schon die Wohnung zum Arbeitsplatz wird, warum nicht auch den Urlaubsort entsprechend wählen? Dabei geht es nicht darum, im Urlaub durchzuarbeiten. Doch dort, wo man es sich finanziell leisten kann, stellt sich bisweilen die Frage, ob sich die Ferienwohnung nicht einfach länger mieten lässt. Schließlich fehlt der Zwang, am „Montag danach“ wieder im Büro zu erscheinen.

Auf diese Workation genannte Entwicklung hat sich beispielsweise auch das Sparkassenportal S-Reisewelt eingestellt. „Wir haben den buchbaren Zeitraum auf bis zu acht Wochen erweitert“, erklärt Matthias Deppe. Grundvoraussetzung für einen „Arbeitsurlaub“ ist aber eine funktionierende Internetversorgung in der Unterkunft. „Das ist überhaupt schon länger ein Trend, auch beim reinen Privaturlaub“, weiß Joachim Schreiber. „Dies wird besonders vom Wunsch getrieben, unterwegs über die sozialen Medien seine Urlaubseindrücke zu teilen.“

Abwechslung: Anreise per Bahn oder Flanieren abseits der Sehenswürdigkeiten entschleunigt.

Überhaupt hat die Digitalisierungswelle längst die Tourismusbranche erreicht und wird in den nächsten Jahren noch deutlicher zu spüren sein. Dabei geht es natürlich nicht darum, einen Urlaub nur virtuell zu erleben, sondern das Erlebnis vor Ort noch besser und intensiver zu gestalten. So bieten beispielsweise einige Skiregionen eine App für ihre Gäste, mit der die Belebtheit von Pisten und Parkplätzen in Echtzeit geprüft werden kann, um auf weniger frequentierte Lifte zu wechseln.

Auch gibt es in mehreren Städten offizielle und inoffizielle digitale Führer, mit denen das Smartphone zum Audioguide wird. Dabei werden Routen vorgeschlagen und Sehenswürdigkeiten erklärt. Aber auch wer es etwas abenteuerlicher mag, findet digitale Unterstützung. Online-Kartendienste und Übersetzungsprogramme mit Sprachein- und -ausgabe bauen Unsicherheiten auf fremdem Terrain ab.

Nachhaltig auch im Urlaub

Auch eine ganz andere Thematik ist beim Reisen auf dem Vormarsch, noch nicht als Massentrend, aber als kontinuierlich wachsendes Bedürfnis: Immer mehr Reisende legen Wert auf sanften, nachhaltigen Tourismus. „Dieser Trend ist definitiv da“, bestätigt Schreiber. „Das beginnt zum Beispiel damit, dass diese Kunden möglichst auf Flugreisen verzichten.“

Stattdessen wird lieber mit der Bahn angereist und der öffentliche Personennahverkehr dem Mietwagen vorgezogen. Da ist es naheliegend, dass sich die bevorzugten Ziele dieser Urlauber vor allem in Deutschland, Österreich und der Schweiz befinden. Daneben spielen auch die Zertifikate der Unterkünfte eine wichtigere Rolle – ganz gleich, ob für ein Müllvermeidungskonzept, nachhaltiges Energiemanagement, die Einbeziehung der lokalen Infrastruktur oder als Biosiegel des Restaurants. Solche Standards kosten allerdings Geld und sind damit nicht für jedermann erschwinglich.

Vor allem Fernreisen – etwa nach Afrika – sind teurer geworden.

Teure Fernreisen

Überhaupt hat sich das Reisen binnen weniger Jahre im Durchschnitt um etwa 30 Prozent verteuert. „Das Reisebudget ist allerdings bei vielen Menschen gleich geblieben“, analysiert Schreiber. „Um das auszugleichen, werden zum Beispiel nur noch 10 statt 14 Tage gebucht.“ Und auch Deppe bestätigt: „An der Hotelqualität wird nicht gespart. Rund 80 Prozent unserer Buchungen betreffen Vier- oder Fünfsterneunterkünfte.“ Deutlich weniger gefragt sind Fernreisen, deren Flüge sich in den letzten Jahren durch gestiegene Kerosinkosten und verkleinerte Flotten überdurchschnittlich stark verteuert haben. Viele Experten sehen hier auch mittelfristig keine Entspannung.

Anders sieht es bei Schiffsreisen aus. „Hier gibt es gerade im Mittelmeerraum Überkapazitäten bei den Reedereien, was sich zum Teil in äußerst attraktiven Preisen niederschlägt“, verrät Deppe. Kein Wunder, dass die Nachfrage nach Kreuzfahrten nach der Pandemie wieder stark am Steigen ist.

 

Das sollten Sie wissen

  • Eine gute Investition: Auch wenn die Pandemie vorbei zu sein scheint: Unruhiger ist die Welt auf jeden Fall geworden. Eine Reiserücktrittsversicherung ist sinnvoll und schützt Sie bei unvorhergesehenen Ereignissen.
  • Entspannen, egal wohin es geht: Entschleunigung heißt das neue Zauberwort des Reisens. Nehmen Sie sich Zeit im Urlaub!
Kreuzfahrt-Boom: Die Nachfrage ist fast ungebrochen, das Angebot groß und teilweise günstig. Nur Expeditionskreuzfahrten, etwa in die Antarktis, bleiben teuer.

Auf in die S-Reisewelt

Das Reiseportal der Sparkassen bietet freigeschalteten Kunden Zugang zu vielen attraktiven Angeboten und Rabatten.

Ob Kreuzfahrt in die Karibik, Safari in Namibia oder Städtetrip nach Rom: Das Buchungsportal S-Reisewelt bietet eine riesige Auswahl an Urlaubszielen und attraktiven Zusatzleistungen. Außerdem können sich Urlauber bis zu 6 Prozent Reisepreis-Rückvergütung sichern. Der Reisebonus gilt unter anderem für Pauschal- und Städtereisen, Kreuzfahrten, Hotel-, Ferienwohnungs- und Mietwagenbuchungen und wird wenige Wochen nach Reiseantritt auf dem Vorteilskonto des Kunden gutgeschrieben. Um die S-Reisewelt online oder telefonisch nutzen zu können, muss man sich in der Vorteilswelt der Sparkasse Neuss unter www.s-quin.de einmalig freischalten.

Kreuzfahrten auf einen Blick

In der S-Reisewelt erhalten Kreuzfahrtfans seit Jahresbeginn noch besseren Service. Sparkassenkunden mit Vorteilskonto, die eine Kreuzfahrt buchen wollen, finden alle Angebote jetzt gebündelt unter einem Menüpunkt in der S-Reisewelt. In der Suchmaske können die Kunden unter anderem die gewünschte Reiseart, Reedereien, Zielregion, Reisedauer und den Zeitraum eingeben. Der Starthafen ist dabei genauso wählbar wie die Bordsprache. Das Buchungsportal enthält Kreuzfahrten von 20 Reedereien. Die Anbieter spielen ihre Reisen direkt in das Portal ein. Dadurch bleibt das Angebot immer aktuell.

Fotos: Adobe Stock

 

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