Abenteuerhotels: Urlaub einmal anders

Im Urlaub kann man campen, eine Ferienwohnung mieten oder ein Hotelzimmer buchen. Oder man verlässt die gewohnten Pfade und erlebt die unvergleichliche Atmosphäre eines Abenteuerhotels.

Text: Wolfgang Hörner

Der erste Blick zählt. So heißt es oft. Das gilt aber nicht immer. Wer sich in seiner Unterkunft in einem Abenteuerhotel umschaut, wird vielleicht erst einmal schlucken müssen. Kein riesiger Flachbildschirm hängt an der Wand, keine Minibar wartet auf die Selbstbedienung. Und statt opulenter Boxspringbetten warten meist schmale Liegen, vielleicht sogar doppelstöckig. Dass sogenannte Abenteuerhotels auch nicht mit Sternen prahlen können, ist naheliegend.

Abenteuerhotels sind eine sehr spezielle Gattung und meist nichts, wo man unbedingt einen mehrwöchigen Urlaub machen wollte – und vielleicht auch nicht unbedingt sollte. Allerdings haben sie etwas, das gängige Hotels nicht bieten: Man taucht mit ihnen in andere Welten ein, erlebt die Natur purer, die Geschichte lebendiger oder erfährt einen besonderen Kick. Schließlich kann nicht jeder von sich behaupten, schon einmal in einem echten Iglu geschlafen zu haben.

Einmal in einem echten Iglu schlafen: Das geht mit der Iglu-Dorf GmbH, die entsprechende Einrichtungen in Davos, Gstaad, Innsbruck, Kühtai, Zermatt und an der Zugspitze hat. Wer will, kann wie auf dem Bild sein Iglu sogar selbst bauen.

Dabei dürfen Abenteuerhotels nicht mit Themenhotels verwechselt werden. Letztere bieten den üblichen Hotelkomfort bis hin zur Luxusklasse, verwandeln aber die Zimmer und meist auch den Rest des Hauses in eine besondere Kulisse. Mal dreht sich alles um Autos wie im V8-Hotel in Böblingen, mal um Krimis oder Kunst.

Eintauchen in andere Welten

Abenteuerhotels lösen sich davon, was man üblicherweise von einem Hotel erwartet. Das betrifft nicht nur die Ausstattung und die Größe der Zimmer, sondern auch die übrige Infrastruktur. Hotelbar? Fehlanzeige. Eine gediegene Lobby zum Verweilen? Gibt es nicht. Und als Wellness- und Fitnessprogramm wird ausschließlich das angeboten, was man selbst macht und was die Natur rundherum hergibt. Das ist puristisch. Doch dafür überfluten Abenteuerhotels ihre Besucher mit Atmosphäre und lassen sie in eine andere Welt eintauchen.

Abenteuer Baumhaus: Im Bad Harzburger Sonnenresort Ettershaus gibt es richtig attraktive Appartements in luftiger Höhe.

Auch wenn Pauschalisierungen in diesem Segment schwierig sind, lassen sich Abenteuerhotels in mehrere Gruppen unterteilen. So kann man zum Beispiel in besonders alten Gemäuern wohnen, in Unterkünften schlafen, die man sonst nur aus Reiseberichten kennt, oder in Objekten, deren ursprüngliche Bestimmung weder das Schlafen noch das Urlaubmachen war.

Geschichte wird lebendig

Wer kann von sich behaupten, schon einmal in einem Pesthäuschen gelebt zu haben? Das kleine, turmähnliche Gebäude aus dem Jahr 1591 in Xanten hätte zumindest seiner Bestimmung nach einst Kranke beherbergen sollen. Heute ist es eine Ferienunterkunft für zwei Personen, die sich auf einem Minigrundriss über drei Stockwerke erstreckt. Alles ist beengt, alles rustikal. Das macht die Sache so authentisch.

Kaum mehr Platz gibt es in Leucht- und den mit ihnen verwandten Lotsentürmen. Alles ist recht eng, nur nach oben herrscht schier endlos Platz. Endlich dort angekommen, weiß man wieder, warum und wo die Türme errichtet wurden: Es ist die Sicht aufs Meer, oft in Verbindung mit einer nautisch schwierigen Küstenformation. Hier den Sonnenaufgang beim ersten Kaffee des Tages zu genießen, schafft bleibende Eindrücke – verbunden mit dem Gefühl, ein paar Tage lang selbst Leuchtturmwärter gewesen zu sein.

Abenteuerhotel Leuchtturm: Auch in Dagebüll hat man eine fantastische Aussicht.

Solche Erlebnisse gibt es an Nord- und Ostsee, zum Beispiel in Dagebüll oder auf Usedom. Gemeinsam ist allen, dass die Türme an Land stehen und man das Domizil verlassen kann. Bei einem bis vor Kurzem bewohnbaren Leuchtturm inmitten der Deutschen Bucht war das anders. Hier wies der Betreiber ausdrücklich darauf hin, dass dieser Urlaub aufgrund der Lage nur bei guter Partnerschaft ratsam sei.

Inzwischen wurden sogar schon einige Gefängnisse zu Abenteuerhotels umgestaltet, etwa die Fronfeste im oberpfälzischen Amberg. Selbst wenn die Pforten heute offen stehen und die Zellen nicht von außen, sondern von innen verriegelt werden, bleiben die Aura des Bedrohlichen und ein Nervenkitzel. Immerhin entspricht die Ausstattung nicht der von vor 300 Jahren.

Schlafen an ungewöhnlichen Orten

Natürlich kann der Reiz der Unterkunft auch ganz anders geschaffen werden. Haben Sie schon einmal in einem großen Weinfass geschlafen? Im Rheingau gibt es gleich mehrere Anbieter, die die gigantischen Bottiche erst entleerten und dann zum Wohnen umbauten. Wer dabei das Gefühl hat, der Boden wölbe sich, hat definitiv nicht zu tief ins Glas geschaut.

Im niederländischen Friesland kann man im Weinfass schlafen.

Im niederländischen Harlingen gibt es die Möglichkeit, hoch oben in einem drehbaren, loftartig ausgebauten Hafenkran zu nächtigen. In Berlin gibt es mit dem Hüttenpalast eine riesige Halle, in der alte Wohnwagen zum Übernachten einladen – Indoor-Camping sozusagen. Nicht zu vergessen: Eisenbahnhotels, bei denen ausrangierte Waggons zu mehr oder weniger zeitgemäßen Schlafwagen umfunktioniert wurden. Modelleisenbahnfans dürften das lieben. Und gleich mehrere Anbieter locken damit, bewohnbare Strandwagen an Nord- oder Ostsee zu haben. Die bunten Holzhütten auf Rädern eignen sich natürlich nur für den Sommer und sicher nicht für viele Nächte.

Erzählungen werden Wirklichkeit

Darüber hinaus gibt es auch Unterkünfte, von denen man vielleicht einmal in Romanen gelesen hat. Zum Beispiel Iglus. Gleich ein ganzes Igludorf gibt es an der Zugspitze. Der Begriff „cool“ ist recht treffend. Genächtigt wird in dicken Schlafsäcken im eigenen Eisbau. Das Ganze ist aber nicht als Hotelaufenthalt angelegt, sondern als Teil einer Erlebniswanderung.

Baumhäuser sind ebenfalls beliebt, verkörpern sie doch für viele Abenteuerromantik. Anbieter in Sachsen, Hessen und Niedersachsen haben unterschiedliche Ausstattungsstandards – mal komfortabler, mal rustikaler und mal familientauglicher. Im Fall des Tree-Inn in Dörverden stehen die modernen Baumhäuser sogar in einem Wolfspark, natürlich in sicherer Höhe.

Ebenfalls in den Niederlanden gibt es spannende Hausboote, die einen sanft in den Schlaf schaukeln.

Und wer lieber Wasser statt Bäume mag, findet gerade in größeren Städten auch Hausboote, die nicht zum Fahren, sondern zum Wohnen dienen. Hier lässt es sich durchaus länger aushalten. Gleiches gilt fürs Wohnen im Zirkuswagen. Ein Schweizer Zirkus bietet sogar an, gleich eine Weile lang mitzureisen – authentischer geht Abenteuerurlaub kaum.

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Abenteuer gibt es überall

Historisch geht es in Xanten zu – im Klever Tor aus dem 14. Jahrhundert gibt es  drei schicke Ferienapartments.

Ob auf dem Baum, im Eis oder in ungewohnter Umgebung: Vieles ist möglich. Einige Beispiele.

Fotos: Adobe Stock, Shutterstock, PR

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