Tipps zum Schulstart: „Bettzeit fürs Kind schrittweise früher ansetzen“

Insbesondere Schulanfänger kämpfen oft mit der Umstellung auf den Schulrhythmus. Die Expertin Valerie Berhalter aus Ketsch am Rhein, die Eltern mit ihrem Coachingprogramm „Schulstart mit Herz“ unterstützt, gibt praktische Tipps – auch zum Thema gesunde Ernährung in der Schule. Die Fragen stellte Maike Krake.

Valerie Berhalter

Wie unterstützen Eltern ihr Kind vor dem Schulstart dabei, einen guten und gesunden Schlafrhythmus zu finden?
Valerie Berhalter: Eltern können ihr Kind optimal auf den Schulstart vorbereiten, indem sie schon zwei bis vier Wochen vorher den Schlafrhythmus anpassen. Da Kinder zu Schulzeiten oft früher aufstehen müssen als zu Kindergartenzeiten, ist es wichtig, die Schlafzeiten schrittweise umzustellen, um eine sanfte Anpassung zu ermöglichen.

Haben Sie konkrete Tipps, wie das gelingt?
Zunächst sollten Eltern ermitteln, wie viele Stunden Schlaf das Kind benötigt, um ausgeschlafen zu sein. Basierend darauf wird die neue Schlafenszeit festgelegt. Eltern sollten dann schrittweise die Bettzeit um 10 bis 15 Minuten früher ansetzen, bis die gewünschte Schlafenszeit erreicht ist. So kann das Kind die nötige Schlafdauer erreichen und fühlt sich morgens ausgeruht und bereit für den Schulalltag.

Wie lange dauert die Umstellungszeit?
Erfahrungswerte aus der Vergangenheit können helfen herauszufinden, wie lange die Umstellungsphase ungefähr dauern wird, damit der Schlafrhythmus bis zur Einschulung stressfrei gelingt. Wenn die Zeitumstellung von Sommer- auf Winterzeit bisher in ein bis zwei Wochen reibungslos geklappt hat, oder eher drei bis vier Wochen, sollte dies entsprechend eingeplant werden.

Guter Schlaf ist wichtig – manchmal helfen Kuscheltiere.

Wie wirkt sich die Umstellung auf die Abendroutine aus?
Die gewohnte Abendroutine sollte dabei größtenteils beibehalten werden. Vertraute Rituale wie „Bettfein machen“, Vorlesen, Bilderbücher anschauen, über den vergangenen Tag sprechen und ein Gutenachtlied singen, sollten weiterhin stattfinden. Diese Routinen bieten dem Kind Sicherheit und Stabilität, was besonders in der sensiblen Übergangsphase zum Schulstart wichtig ist. Wichtig: Die Kleidung für den nächsten Tag sollte am Abend gerichtet und besprochen werden. Diskussionen zum Thema Kleiderwahl sorgen in vielen Familien morgens für unnötigen Streit und zeitlichen Stress.

Was sollte ich meinem Kind zum Frühstücken mitgeben?
Da jede Familie ganz unterschiedliche Ernährungsformen praktiziert, wie vegan, koscher, zuckerfrei, vegetarisch und glutenfrei, kann ich keine spezifischen Empfehlungen für alle geben. Stattdessen möchte ich auf drei wichtige Aspekte eingehen, die meiner Meinung nach zu beachten sind. Der erste Aspekt: ein ausgewogenes Frühstück mitgeben. Je nach Unterrichtszeiten, dem individuellen Ablauf morgens zu Hause und den persönlichen Bedürfnissen des Kindes, ist ein ausgiebiges und ausgewogenes Frühstück in vielen Familien nicht möglich. Daher ist es wichtig und sinnvoll, wenn das Kind für die Schule ein ausgewogenes Frühstück mitbekommt. Dieses sollte aus leicht transportierbaren und nährstoffreichen Lebensmitteln bestehen. Beispiele, die für einen Großteil der Familien passen, sind: belegtes Brot oder Brötchen, frisches Obst und Gemüse, Nüsse, Trockenfrüchte oder Müsliriegel sowie Joghurt oder eventuell ein Smoothie.

Gemüse statt Junkfood: Gerade für Kinder ist die Ernährung wichtig.

Was sind die anderen Aspekte?
Der zweite, ebenso entscheidende Aspekt ist die Wahl der richtigen Getränke. Wasser sollte immer die erste Wahl sein. Alternativ können ungesüßte Tees oder stark verdünnte Fruchtsäfte in Betracht gezogen werden. Besonders in der Anfangszeit neigen Trinkflaschen dazu, auszulaufen, wenn sie nicht sorgfältig verschlossen werden. Daher empfehle ich Wasser ohne Kohlensäure. Es lohnt sich, verschiedene Flaschen im Vorfeld zu testen und die Alltagstauglichkeit zu prüfen. Die Flasche sollte auslaufsicher und einfach zu handhaben sein, damit das Kind im Schulalltag gut damit zurechtkommt. Der dritte Aspekt sind Schulvorgaben und Klassendiskussionen zum Thema mitgebrachtes Frühstück.

Was bedeutet das?
Viele Schulen haben bestimmte Richtlinien, was die Kinder mitbringen dürfen. Drei häufige Beispiele sind: kein Junkfood oder stark zuckerhaltige Snacks, keine Cola oder Energydrinks sowie keine Einwegverpackungen. Gelegentlich wird das Thema auch in der Klasse besprochen, und die Eltern einigen sich auf gemeinsame Regeln, da das Thema Süßigkeiten oft zu Diskussionen führt. Es ist hilfreich, sich über die spezifischen Richtlinien der Schule und die Vereinbarungen innerhalb der Klasse zu informieren, um sicherzustellen, dass das mitgebrachte Frühstück den Regeln entspricht und Konflikte vermieden werden.

Haben Sie noch einen abschließenden Tipp?
Ja. Zuhause üben und prüfen, ob das Kind die Brotdose selbstständig öffnen und schließen kann, und einen festen Platz im Ranzen festlegen, wo die Brotdose verstaut wird.

Weitere Infos gibt es auf der Website von Valeri Berhalter: www.schulstartmitherz.com

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